Vom Leistungssport zum Freizeitsportler #1

Dieser Blogbeitrag wird diesmal etwas persönlicher. Nina erzählt , wie es ihr so nach der „sportlichen Karriere“ als professionelle Biathletin geht. Sie hat nun seit knapp 2 Jahren dem Biathlon den Rücken gekehrt.

Bis vor knapp 2 Jahren war ich noch bei der Bundespolizei im mittleren Dienst angestellt und hatte eine Wohnung in Ruhpolding, wo ich auch mein tägliches Training absolvierte. Doch ich stellte mir immer häufiger folgende Fragen: „Was, wenn ich meine sportlichen Ziele nicht erreichen kann?“, „Was soll ich danach mal machen, wenn ich nicht mehr Anfang 20 bin?“ und „Studieren wäre ja auch ganz schön!“. Diese Gedanken machte ich mir immer häufiger und im August 2018 beschloss ich dann, alles aufzugeben und einen kompletten Neustart hinzulegen. Gesagt, getan! Nun was dann? Ich schrieb mich in Rosenheim für den Studiengang Management in der Gesundheitswirtschaft ein und mit meiner Wahl bin ich bis heute mehr als glücklich. 

Doch wie ist der Sprung vom Profisport, wo jede einzelne Trainingseinheit komplett durchgeplant ist, zum Hobbysport? Ich denke, damit wird jeder anders umgehen. Aber ich werde hier mal meine Erfahrungen teilen. 

Es ist schon ein tolles Gefühl, jeden Tag trainieren zu können, sehen wie man besser wird und sich selbst immer wieder an das eigene Limit zu bringen. Das Adrenalin zu spüren, bevor man an den Start geht und danach mit einem guten Gefühl die Ziellinie überquert. Man erlebt auch viel auf Trainingslehrgängen, hat Spaß mit den Trainingskollegen und genießt den freien Tag nach einer harten Trainingswoche. Aber natürlich hat der Profisport auch seine Schattenseiten. Training ist bei jedem Wetter und ja, man fühlt sich auch nicht immer ausgeruht und fit im Training. Eine schlechte Phase v. a. beim Schießen kann einen schon mal runterziehen und man macht sich auch oft Gedanken, warum klappt es nicht?“

Als ich mit Biathlon aufhörte, hatte ich nicht das Bedürfnis keinen Sport mehr zu machen. Im Gegenteil ich hatte das Gefühl auch mal das machen zu können, worauf ich gerade Lust habe und das ist nach 2 Jahren immer noch so. Denn klar ist man in einer sehr privilegierten Position, jeden Tag trainieren zu können (wer kann schon am Mittwoch Vormittag bei schönstem Wetter eine tolle Bergtour machen), doch man hat dann vielleicht nicht immer Lust dazu und als Hobbysportler gibt es kein „muss“. 

Herausforderungen wird es im Sport, zumindest für mich, immer geben, Ziele kann man sich da sehr leicht stecken. Ich persönlich nutze gerne Strava und Zwift, um mich selbst herauszufordern. Und wer sagt schon, dass man als Hobbysportler nicht auch mal an Wettkämpfen teilnehmen kann. Die aktuelle Situation lässt dies leider nicht zu, aber sobald dies wieder möglich ist, nehme ich bestimmt an dem ein oder anderen Event teil.

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